Anleitung - Belichtungsgeräte

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Anleitung - Belichtungsgeräte

Synopsis...

Belichtung ist einer der wichtigsten Schritte beim Druck und beeinflusst die Qualität des Drucks und die Haltbarkeit der Schablone. Die Wahl des richtigen Belichtungssystems ist genauso wichtig, deshalb erhalten Sie in dieser Anleitung wesentliche Ratschläge, die Ihnen dabei helfen, das beste System für Ihre Bedürfnisse auszuwählen.

Zu berücksichtigende Faktoren bei der Wahl des Belichtungsgeräts:

Qualität des UV-Lichts: Diazo-, Dual Cure- und Photopolymer-Fotoschablonen sind nur empfindlich für ultraviolettes Licht mit einer Wellenlänge von 320 bis 430 Nanometern. Es ist sehr wichtig, eine Lichtquelle auszuwählen, die in diesem Bereich ihre Spektralleistung hat. Vermeiden Sie Lichtquellen, die außerdem eine großen Anteil Infrarotlicht (IR) produzieren, da diese Wärmeenergie die Schablonen schnell schmelzen lässt. Im Zweifel prüfen Sie die Spektralleistung mit dem Gerätehersteller, um sicherzugehen, dass sie kompatibel ist.

Stärke des Lichts: Für die konventionelle Kontaktbelichtung wählen Sie die stärkste Lampe. Je stärker die Lampe ist, desto weiter weg kann sie von der Schablone positioniert werden.

Extra-Tipp: Die UV-Leistung aller Lampen nimmt mit der Zeit ab, tauschen Sie die Lampe daher regelmäßig entsprechend der Empfehlungen des Geräteherstellers aus.

Entfernung von der Schablone: Der Abstand zwischen der Lampe und der Schablone hat einen großen Einfluss auf die Belichtungszeit, da die Lichtstärke mit zunehmendem Weg, den es zurücklegen muss, sehr schnell nachlässt. Beispielsweise benötigt eine Schablone, die bei einer Entfernung von 1,0 Meter 30 Sekunden Belichtungszeit benötigt, bei einer Entfernung von 2,0 Meter schon 900 Sekunden. Dabei ist wichtig, dass die Bildränder umso schärfer werden, je weiter Sie die Lichtquelle vom Druck entfernt positionieren können.

Einfallswinkel des Lichts: Im Idealfall sollte das Licht mit einem Winkel von 90° (Positivachse) auf die Schablone einfallen, um das Bild klar darzustellen. Seien Sie sich bewusst, dass der Winkel an den Bildrändern spitzer wird, je näher sich die Lampe am Bild befindet. Letztlich bestimmt die Größe des Drucks und die Qualität des Drucks die optimale Entfernung, die Sie verwenden sollten.

Der beste Kompromiss:

Eine gute Kombination für eine herkömmliche Kontaktbelichtung von Diazo- und Dual Cure-Schablonen wie Capillex 25 und PLUS 8000 mit einer Größe von bis zu 1 Quadratmeter ist eine 5-kW-Halogen-Metalldampflampe mit einer Galliumjodid-dotierten „Diazo“-Birne (365, 405 & 418 Nanometer Leistung), die in einer Entfernung von 1,5 Meter positioniert ist. Für Drucke, die größer als 1 Quadratmeter sind, wird ggf. eine stärkere Lampe benötigt, die in einer weiteren Entfernung positioniert wird.

Falls Sie ausschließlich Photopolymer-Schablonen wie PLUS 9000 nutzen, kann eine spezielle „Photopolymer“-Eisenjodid-Birne verwendet werden, da sie eine kürzere Wellenlänge abgibt als eine Galliumjodid-“Diazo“-Birne. Eine „Photopolymer“-Birne hat normalerweise eine bessere Leistung von 360 bis 380 Nanometer. Falls Sie Schablonen von Diazo, Dual Cure und Photopolymer nutzen, ist eine „universelle“ Birne der beste Kompromiss. Welches System auch immer gewaehlt wird, ein UV-Licht sensitiver Integrator wird eine stetige Belichtung sicherstellen.

Andere zu berücksichtigende Faktoren

Gewebe: Gefärbtes (Anti-Lichthof-)Gewebe schluckt während der Belichtung viel der Lichtreflektion/-brechung und bietet so bei optimaler Belichtung eine bessere Auflösung und höhere Definition. Sie müssen dann jedoch die Belichtungszeit möglicherweise im Vergleich zu weißem Gewebe um 100 % erhöhen.

Vakuumrahmen: Es ist unerlässlich, dass der Belichtungsrahmen für einen perfekten Kontakt zwischen dem Positivfilm und der Schablone sorg, daher sind ein gutes Vakuum und eine gute Dichtung sehr wichtig.

Extra-Tipp: Falls Sie ein freistehendes Belichtungsgerät verwenden, streichen Sie die Wände schwarz, um ungewollte Reflektionen, die zu schlechteren Drucken führen, zu reduzieren.

Positivfilme: Die Qualität eines Positivs, das Sie nutzen, hat erheblichen Einfluss auf die Qualität des finalen Drucks, da Pixel oder Mängel auf dem Bild von der Schablone reproduziert werden. Wir empfehlen die Nutzung eines Lith-Positivfilms für Anwendungen mit hoher Auflösung. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Emulsion in perfektem Kontakt mit der Schablone steht, da es ansonsten bei der Auflösung zu Qualitätsverlusten kommt.

Seien Sie vorsichtig bei der Verwendung von kostengünstigen Tintenstrahlern oder Laserdruckerpositiven, da diese oftmals eine niedrige Blau-/UV-Dichte haben und die Schablonen unterbelichtet werden müssen, um Durchbrennen zu vermeiden.

Extra-Tipp: Stellen Sie sicher, dass Sie bei Positivfilmen nicht zu viel Tinte benutzen, um die UV-Dichte zu erhöhen, da sie dadurch aufgrund des Vakuums mit der Schablone zusammenkleben können.

Computer-zu-Druck (CTS)

Es gibt zwei Hauptprozesse beim Computer-zu-Druck-Verfahren (engl.: CTS; Computer to Screen), die heutzutage beim Siebdruck genutzt werden:

1. Direkte digitale Belichtung des Drucks mit UV-Licht

2. Digitalfotografie eines UV-Abdeckmittels direkt auf dem Druck, gefolgt von einer verdeckten UV-Belichtung.

Innerhalb dieser Gruppen gibt es mehrere verschiedene Arten von CTS-Systemen einschließlich Laserbelichtung, DMD-Belichtungstechnik (engl.: Digital Mirror Device) / LED, Tintenstrahl und sogar Laserablation. Jedes von ihnen hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Welches System Sie auswählen, hängt von der Größe des Drucks, der Anzahl der benötigten Drucke pro Stunde, dem Druckdetail und der benötigten Haltbarkeit dieser Drucke ab.

Es ist außerdem wichtig, die Wahl der Fotoschablone mit Ihrem CTS-System abzustimmen, um ein bestmögliches Ergebnis zu erhalten. Allgemein können die meisten Fotoschablonen von Diazo oder Dual Cure (wie PLUS 6000 oder 7000) für kleine oder mittelgroße CTS-Anwendungen genutzt werden, für große Drucke wird allerdings wahrscheinlich eine ultraschnelle Projektion-Photopolymer-Emulsion (wie PLUS MIDI oder AQUA) benötigt.

Zusammenfassung

Es gibt kein universelles Belichtungssystem, das für alle Druck-Anwendungen geeignet ist, da die Anforderungen an die Produktion von Schablonen für Anwendungen mit Touchscreen andere sind als die zum Drucken von großen Flaggen oder Bannern. Lassen Sie sich alle oben genannten Faktoren sorgfältig durch den Kopf gehen, bevor Sie eine Entscheidung treffen, da die Belichtung der wichtigste Schritt zur Bestimmung der Qualität und Haltbarkeit von produzierten Drucken ist.

Bestimmen der optimalen Belichtung

Wenn Ihre Matrizen auf der Presse schnell zusammen brechen oder für eine schlechte Druckqualität sorgen, liegt dies eventuell an einer falschen Belichtung. Diese Anleitung liefert wichtige Hinweise zur Bestimmung der korrekten Belichtung mit direkten Fotoschablonen (direkte Emulsionen und Kapillarfolien).

Die Wichtigkeit einer korrekten Belichtung:

Alle Fotoschablonen benötigen ultraviolettes (UV) Licht zum Härten. Daher liegt es nahe, dass die Matrize nicht ausreichend härtet, wenn Sie sie nicht ausreichend UV-Licht aussetzen, und sie nicht dir Druckdauer erhalten, die Sie benötigen. Wenn Sie sie allerdings zu viel UV-Licht aussetzen, können Sie die feinen Details nicht wiedergeben. Eine perfekt belichtete Matrize ist eine, bei der sämtliche Emulsion ausgehärtet ist, ohne die Details zu verlieren, die Sie drucken möchten.

Diazo-oder Photopolymer-sensibilisierte Fotoschablonen:

Es gibt zwei wichtige Methoden zur Bestimmung der Belichtungszeit für direkte Fotoschablonen.

Bestimmung der optimalen Belichtung mit Diazo- und Diazo/2-Komponenten-Fotoschablonen – Einer der Vorteile eines Diazo-Sensibilisators ist, dass er beim reagieren mit UV-Licht seine Farbe ändert und seinen gelben Farbton verliert. Und diese Farbänderung ist der Schlüssel zur Bestimmung einer optimalen Belichtung. Alles, was Sie tun müssen, ist es, die Belichtungszeit so lange zu erhöhen, bis die Matrize ihre Farbe nicht mehr ändert, da dies der Punkt ist, an dem sämtlicher Sensibilisator verbraucht ist.

Der Autotype Belichtungsrechner - Der Autotype Belichtungsrechner ist ein unschätzbares Werkzeug zur Bestimmung der korrekten Belichtung, da es Ihnen ermöglicht, verschiedene Belichtungen auf einmal zu vergleichen. Die vier Graufilter auf diesem qualitativ hochwertigen fotografischem Filmpositiv absorbieren eine genau definierte Menge an UV-Licht für das Äquivalent von 0,25, 0,33, 0,5 und 0,7 der vollen 1,0 Belichtung; aber in einem Schritt. Zur Verwendung des Belichtungsrechners belichten Sie die Matrize, bearbeiten das Sieb wie üblich und untersuchen dann das Sieb in weißem Licht, um den Belichtungsfaktor auszuwählen, bei dem die Farbänderung aufhört.

Durchhärtung - Eine weniger genaue Methode zur Bestimmung der Belichtung ist es, den Grad der Durchhärtung der Matrize zu betrachten; bearbeiten Sie einfach das Sieb und reiben Sie dann nach dem Auswaschen mit dem Finger auf der Rakelseite. Wenn die Emulsion weich ist und leicht entfernt werden kann, wurde sie nicht belichtet und das Sieb ist deutlich unterbelichtet.

Bestimmung der optimalen Belichtung mit Photopolymer-Matrizen - Unterbelichtete Photopolymer-Matrizen sind auch weich und brechen schnell zusammen. Deswegen ist es wichtig, die Belichtungszeit auszuprobieren und soweit zu maximieren, dass gerade keine Details, die sie drucken müssen, beeinträchtigt werden. Es ist tatsächlich viel schwerer, die optimale Belichtung bei einer Photopolymer-Matrize zu bestimmen, als bei einer Diazo, da es keine sichtbare Farbveränderung gibt, die Ihnen Hinweise gibt.

Üblicherweise wird die optimale Belichtung bestimmt, indem auf eine Kombination aus Auflösung und Durchhärtung geachtet wird. Verwenden Sie den Autotype Belichtungsrechner für Ihre Testbelichtung und beobachten Sie dann wenn die Matrize noch nass ist die Durchhärtung auf der Rakelseite. Sie können entweder Ihren Finger zum Prüfen der Weichheit verwenden oder versuchen, ein Stück unbedruckte Zeitung auf die Rakelseite zu legen und zu beobachten, ob es an der weichen Emulsion klebt. Die optimale Belichtung (in Bezug auf Druckhaltbarkeit) ist, wenn sämtliche Emulsion durch das UV-Licht ausgehärtet und nicht weich auf der Rakelseite ist.

Sie müssen dann das Testsieb trocknen und die Auflösung prüfen, um sicherzustellen, dass die gewünschten Details gedruckt werden. Sie können die Arbeitsanweisungen für den Autotype Belichtungsrechner verwenden, um festzustellen, welche Linienbreite die Matrize bei jedem Belichtungsfaktor auflöst und dies dann gegen Ihr Filmpositiv prüfen.

Extra-Tipp: Versuchen Sie immer, die Testbelichtung 1,5–2.0 mal höher als das Optimum zu machen, das Sie möchten, dass diese Testmatrize sowohl die Effekte von Unter- als auch Überbelichtung auf die Anhaftung und Auflösung der Matrize zeigt.

21-stufige Grauskala (Graukeil):  Es ist tatsächlich ziemlich schwer, eine 21-stufige Grauskala (0,15 Dichte) als Mittel zur Bestimmung der Belichtung sowohl für Diazo- als auch Photopolymer-Matrizen zu verwenden. Sehr geringe Abweichungen sowohl in Temperatur als auch in Druck des Auswaschwassers beeinflussen das Ergebnis und sorgen für eine falsche Ablesung. Graukeile können jedoch ein hilfreiches Werkzeug sein, um Abweichungen im Prozess festzustellen.

Extra-Tipp: Laut unserer Erfahrung werden die meisten Matrizen eher zu wenig als zu viel belichtet. Eine leichte Erhöhung der Belichtungszeit kann Ihnen oft Zeit ersparen, indem Sie nicht sehr kleine Löcher finden müssen, die von winzigen Staub- und Dreckpartikeln auf dem Positiv verursacht werden.

Zusammenfassung: Durch Probleme bei der Belichtung fallen mehr Siebe aus als durch jeden anderen Grund. Daher rentiert es sich, einige Minuten für die Optimierung der Belichtungszeit aufzuwenden, wenn immer Sie Ihren Prozess ändern und es sollte das Erste sein, wonach Sie suchen, wenn es ein Problem gibt.

Bezugsquellen

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